Der sensationelle Lauf des dänischen Teenagers Holger Rune wurde gestern im Viertelfinal des French Open doch noch gestoppt: Der 19-jährige Überraschungsmann scheiterte im Wikinger-Duell mit dem Norweger Casper Ruud mit 1:6, 6:4, 6:7 und 3:6. Die Teenager-Sensation verpasste damit die Chance, zum jüngsten Halbfinalisten bei einem Grand Slam seit Rafael Nadal bei seinem Roland-Garros-Sieg 2005 zu werden.
Rune konnte seine Enttäuschung nach Spielende nicht verbergen. Nur halbherzig gratulierte er seinem Konkurrenten am Netz zum Sieg, was Ruud nur mit einem kurzen Kopfschütteln quittierte.
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— doublefault28 (@doublefault28) June 1, 2022
Für Kopfschütteln sorgte Rune schon während des Spiels. Nachdem der junge Däne im dritten Satz ein Break zum 3:4 kassierte, zoffte er sich beim Seitenwechsel mit seiner Box und schickte schliesslich seine Mutter Aneke aus dem Stadion. «Geh raus», schrie er ihr mehrfach zu, worauf diese aufstand und der Bitte ihres Sohnes Folge leistete.
«Er muss noch lernen, seine Emotionen besser im Griff zu behalten», wurde Rune bei «Eurosport» vom ehemaligen Finalisten Alex Corretja kritisiert. «Man schickt seine Mutter nicht aus der Box. Das ist nicht zu akzeptieren.»
Pluspunkte beim Publikum sammelte im Viertelfinal zuvor dagegen Andrej Rublew. Bei seiner Fünfsatz-Niederlage gegen den Kroaten Marin Cilic schenkte der Russe seinem Gegenüber nach einer strittigen Entscheidung zwei neue Aufschläge und erhielt für seine Fairplay-Aktion vom Publikum einen tosenden Applaus.
Dabei war Rublew eigentlich im Recht, wie das Hawkeye später zeigte. Ein Stoppball von Cilic landete beim Stand von 1:1 im fünften Satz im Aus, doch der US-Open-Sieger von 2014 wollte es nicht wahrhaben. «Nein, nein, nein, der Ball hat die Linie berührt», sagte Cilic im Zwiegespräch mit der Schiedsrichterin immer wieder. Rublew wurde das schliesslich zu viel: Er hob sein Racket, um zu signalisieren, dass er den Punkt gerne wiederholen würde. (pre)
Lian Bichsel und die Dallas Stars stehen in den Playoff-Viertelfinals der NHL. Das Team aus Texas gewinnt das entscheidende siebte Spiel gegen Colorado 4:2 und die Serie mit 4:3.
Rublew hat sich als fantastischer Sportsmann gezeigt und dadurch im Alleingang mehr Sympathien geholt als sein Heimatland auf absehbare Zeit haben wird. Genau so stelle ich mir einen Ehrenkodex im Tennissport vor!